Energie ganzheitlich planen – mit integralen Messkonzepten
Ein System, das weiter denkt
In vielen Überbauungen werden die Messkonzepte nicht vernetzt geplant. Wärme und Wasser werden separat vom Strom gemessen und von unterschiedlichen Dienstleistern abgerechnet. Die Eigentümerschaft zahlt die Rechnung für doppelte Systeme, Schnittstellen und Abstimmungsaufwand. Diese Trennung ist kein technischer Zwang, sondern vielmehr das Resultat klassischer Bauprozesse: Elektro- und HLKS-Planung erfolgen meist unabhängig voneinander, zu unterschiedlichen Zeitpunkten und mit separaten Zuständigkeiten. So entstehen parallele Messlösungen, obwohl Strom, Wärme, Wasser und Mobilität sich gegenseitig beeinflussen – technisch wie wirtschaftlich. Wer diese Energieflüsse gemeinsam denkt, kann den Betrieb optimieren, Kosten senken und die Effizienz sichtbar machen.
Alles aus einer Messlogik
Das ermöglicht nicht nur eine präzise Verbrauchstransparenz, sondern schafft auch die Grundlage für intelligente Auswertungen:
- Wirkungsgrad und COP-Überwachung von Wärmepumpen
- Erkennung von Fehlfunktionen oder Energieverlusten
- Vergleich von Erzeugung und Verbrauch über alle Gewerke
- Synergien im Betrieb, weil nur eine Datenschnittstelle gepflegt werden muss
„Mit einem integralen Messkonzept können wir den Energiehaushalt eines Gebäudes wirklich verstehen – und nicht nur abrechnen“, erklärt Marco Derungs, Leiter Immobilienmanagement, Schmid Immobilien AG .
Neubau oder Bestand: Integrale Konzepte lohnen sich immer
In Neubauten ist die Umsetzung besonders effizient: Dank frühzeitiger Planung kann das Messkonzept direkt auf die Struktur des Gebäudes abgestimmt werden – vom Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) bis zur Abrechnung von Wärme und Wasser.
Aber auch im Bestand lohnt sich der Umstieg. Selbst bei bestehenden Verteilungen lassen sich Mehrwert und Kosteneffizienz erzielen, wenn Strom- und Wärmemessung kombiniert werden.
Statt drei Systeme für Strom, Wärme und Wasser zu betreiben, genügt eine Plattform – mit einheitlichen Zählern, standardisierten Prozessen und automatisierten Abrechnungen.
Kostenvergleich: klassisch vs. integrale Lösung
Bei einem herkömmlichen Modell werden Strom und Netznutzung über den Netzbetreiber abgerechnet, während Wärme und Wasser über separate Dienstleister laufen. Das bedeutet: mehrere Grundgebühren, verschiedene Datenschnittstellen, getrennte Rechnungen – und einen hohen administrativen Aufwand.
Das integrale Messkonzept von SEL vereint alle Gewerke in einem System. Dadurch entstehen Synergien in der Stammdatenpflege sowie in der Abrechnungsdienstleistung, was Prozesse vereinfacht und Fehlerquellen minimiert. So lassen sich bis zu 50 % der Kosten für die Heiz- und Wasserkostenabrechnung einsparen.
Wer zusätzlich Elektromobilität integriert, profitiert doppelt: Statt ein weiteres System für Ladelösungen einzuführen, bindet SEL die Daten direkt ins bestehende Messnetz ein – inklusive automatischer Verbrauchsabrechnung.
Planer tragen Verantwortung für das versteckte Potenzial
Gerade bei Neubauten liegt der Schlüssel oftmals beim Elektroplaner. Wer frühzeitig gewerkeübergreifend denkt, ermöglicht der Eigentümerschaft langfristige Einsparungen.
„An integralen Messkonzepten schätze ich, dass sie Komplexität reduzieren statt erhöhen. Wenn Strom, Wärme, Wasser und E-Mobilität über ein gemeinsames System laufen, haben wir eine klare Datenbasis und vermeiden doppelte Arbeit. Für die Eigentümerschaft bedeutet das: weniger Schnittstellen, geringere Betriebskosten und ein System, das mitwächst – genau so sollte moderne Gebäudeplanung funktionieren.“
Andreas Egli, Geschäftsinhaber, Eidg. dipl. Elektroinstallateur HFP,
Wolf Plan AG
Gerade auch im Hinblick auf Minergie ist das integrale Messkonzept ein entscheidender Vorteil. Denn für die Zertifizierung ist es Pflicht, dass alle Energieverbräuche – Strom, Wärme und Wasser – in einem gemeinsamen System zusammengeführt werden. Das vereinfacht nicht nur die Datenerfassung, sondern ermöglicht auch eine kontinuierliche Überwachung im Rahmen von Minergie Monitoring+ und Minergie-Betrieb . So bleibt die Energieeffizienz des Gebäudes langfristig überprüfbar und gesichert.
„Oft hören wir: ‚Das macht dann das EW.‘ Doch diese Haltung verschenkt Potenzial“, so Marco Derungs. Denn nur wenn Strom, Wärme und Wasser gemeinsam konzipiert werden, lassen sich Schnittstellen reduzieren und Effizienzgewinne realisieren – technisch wie finanziell.
Fazit: Energie ganzheitlich denken
Ein integrales Messkonzept ist kein Nice-to-have, sondern der nächste logische Schritt in der Gebäudeenergie. Es schafft Transparenz, reduziert Kosten und eröffnet die Möglichkeit, Energieflüsse aktiv zu steuern – statt sie nur zu erfassen.
Und übrigens: Auch die Beschaffung der Wärme- und Wasserzähler lässt sich direkt über SEL abwickeln. Damit entfällt die Koordination mit zusätzlichen Anbietern – alles kommt aus einer Hand, technisch abgestimmt und nahtlos ins System integriert.
Ob Neubau oder Sanierung: Wer integral über alle Gewerke misst, denkt weiter.
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